Am 1. September 2024 wird in der Gemeinde Piberbach eine neue Volksschule eröffnet. Dadurch werden 85 Schüler: innen, die bisher in Kematen die Schule besuchten, vor Ort zur Schule gehen können. Nun kann die VS Kematen aufatmen und zusammen mit Schule, Eltern und Kindern nutzten wir in den letzten beiden Jahren die Gelegenheit, um unsere Schule neu zu erfinden. All diese Überlegungen führten zu einem Sanierungs- und Adaptionsprogramm in Höhe von etwa 2,8 Millionen Euro. Sie sehen nun, was genau hinter dieser beträchtlichen Summe steht.
Am Anfang stand der Gedanke, dass man nicht mehr zwischen Hort und Schule unterscheiden wollte, sondern die Schule sowohl für Unterricht als auch Nachmittagsbetreuung verantwortlich sein soll. Dies hat den Vorteil, dass die gesamte Schule sowohl am Morgen als auch am Nachmittag für Unterricht und Freizeitbetreuung verfügbar ist. Wir haben diese Idee zum einen durch die Einführung der schulischen Nachmittagsbetreuung und zum anderen durch die bauliche Anpassung realisiert.
Die Schülerinnen und Schüler werden ab dem 1.9.2024 nur noch durch einen einzigen Eingang in zwei Welten geführt. Das Angebot in der Garderobe rechts abgebogen soll modernen Unterricht und buntes Lernen bieten; links abgebogen soll der Nachwuchs seine Freizeit weitgehend selbstbestimmt verbringen können, aber unter liebevoller Betreuung. Idealerweise holen Eltern ihr Kind um 16:00 Uhr von der Schule ab, ohne Hunger und anstehende Hausaufgaben.
Nicht zu vergessen: Als Elternteil hat man auch seine Haushaltspflichten idealerweise bereits erfüllt. Wenn man also möchte, können sich Kind und Eltern ab 16:00 Uhr aufeinander konzentrieren anstatt auf Hausübung und -arbeit.
Wir können Ihnen anhand des nachstehenden Plans zeigen, was wir dafür baulich realisieren:
Der Eingangsbereich wird vollständig umgestaltet. Am Morgen haben unsere Schüler:innen die Möglichkeit, ihren Scooter über den geräumigen, sicheren und neu gestalteten Vorplatz zu fahren und ihn direkt im neuen Abstellbereich abzustellen. Damit auch nichts passiert, wurde die Straße entlang des Vorplatzes verschwenkt, um die Geschwindigkeit von Autos zu reduzieren. Da es aber besser ist, dass überhaupt nur mehr sehr wenige Autos fahren, wurde von der Gemeinde mit unterstützten der BH Linz-Land eine „Schulzone“ rund um die Straßen verordnet. Dies bedeutet, dass dort während des Schulbetriebes keine Autos fahren dürfen. Ausgenommen ist lediglich das Schulpersonal. Auch dürfen dort Eltern das Kind nicht bis zur Schule chauffieren. Wir haben jedoch eine großartige Elternhaltestelle mit Parkplätzen und einem großzügigen Spielplatz direkt nebenan eingerichtet.
Die komplett neu eingerichtete und mit einer Schallabsorberdecke ausgestattete neue Garderobe wird als Dreh- und Angelpunkt betrachtet. Wie schon beschrieben, zieht sich hier das Kind einmal um und verbringt den Tag in der Schule.
Der Gemeinde liegen natürlich auch die Arbeitsbedingungen der Pädagog:innen am Herzen, weswegen das neue Konferenzzimmer mit neuer Möblierung, Arbeitsplätzen und IT ausgestattet wird. Gleiches gilt auch für das Direktionsbüro, was Platz für die Schulleitung und -assistenz bieten soll. Darüber hinaus wird das komplette Schulareal mit einem digitalen Schnurlostelefonsystem ausgestattet. Vormittags sowie nachmittags sind über diese Schnurlostelefone Lehrpersonen erreichbar und man kann sie sogar über die Gegensprechanlage an der Türe auf den Telefonen erreichen. So können diese Telefone auch die Eingangstür öffnen, wenn sie nicht geöffnet ist.
Ab dem 1.9.2024 werden aufgrund der Neuerrichtung der VS Piberbach weniger Kinder von uns betreut. Dieser Umstand ermöglicht es uns, den verfügbaren Raum effektiver zu nutzen und die Klassenräume zu verbessern. Sämtliche Klassen werden mit einer schallabsorbierenden Decke ausgestattet und ein neues Lichtsystem wird installiert. Man hat nun auch die Möglichkeit, die Temperatur in jedem Klassenraum separat zu regulieren. Leider muss der schöne Holzboden aufgrund von starken Gerüchen in den Erdgeschoßklassen austauscht werden. Das Land OÖ bescheinigte uns mehrfach nach Lufttestungen, dass die Gerüche harmlos sind (KEIN Schimmel oder dergleichen!), aber auch kein Heilmittel dagegen gefunden wurde. Aus diesem Grund werden diese ersetzt. Ebenso werden in allen Klassen (außer textiles Werken und Bibliothek im EG) mit digitalen Tafeln und einem digitalen Lehrerarbeitsplatz ausgestattet. Als Projekt-, Besprechungs- oder Leseräume können die Räume textiles Werken und Bibliothek (links und rechts der Nr. 4 am Plan) auch in Zukunft genutzt werden. So kann man sich als Person in der Schule besser frei bewegen. Beeinträchtigte Kinder, Eltern oder Lehrer können aufgrund der Klassenanordnung problemlos barrierefrei alle notwendigen Einrichtungen in der Schule (Klasse, Werken, Bibliothek, Lehrerzimmer, Ausspeisung, Turnsaal usw.) erreichen. Auch bedeutet dies das langersehnte Ende des Containerunterrichts.
Der neue Ausspeisungssaal fungiert für unsere Kleinen als Übergang von der Welt des Unterrichts in die Welt der Freizeit. Aufgrund der großen Beliebtheit unseres neuen Angebots – ab März 2024 haben wir 85 Kinder (bislang etwa 65 – mussten wir auch die Infrastruktur anpassen. Infolgedessen erhalten alle Betreuungsräume im EG und im OG neue Böden und werden teilweise auch neue eingerichtet. Ebenso wird der Besprechungs- und Sozialraum für die Pädagog:innen adaptiert. Am intensivsten wird jedoch die Küche sowie der neue zusätzliche Ausspeisungssaal erweitert. So wurden die Räumlichkeiten an den Ausspeisungsprozess (von der Anlieferung über der Ausspeisung bis zum Abwasch) ausgerichtet. Die Kisten können barrierefrei angeliefert werden. Die Bediensteten können das frische Essen, hygienisch einwandfrei in die neue Küche mit Gastrostandard übernehmen. Dort wird es dann den Kindern im neuen 100 m² großen Speisesaal ausgegeben. Die Tabletts werden in eigenen mobilen Vorrichtung wieder gesammelt und Personalschonend zur neuen Reinigungsstraße verbracht.
Da diese Anpassung an den Stand der Technik auch neue Technik wie einer Gastrodunstabzugshaube erfordert und diese wiederum auch an einer entsprechenden höheren elektrischen Anschlussleistung gekoppelt ist, musste man auch hier nachrüsten. Da in der bestehenden Volksschule kein Platz mehr war, musste man einen neuen Elektroverteilerraum im Außenbereich (siehe 5a) installieren.
Ebenso braucht man nach neuen lebensmittelpolizeilichen Vorschriften eine Kühlmöglichkeit für Biomüll, weswegen das Blechgebäude bei der Essensanlieferung ebenso erweitert werden musste (siehe 5b).
Da die Bodenoberfläche und die Beschattung beschädigt sind, werden auch diese Bereiche entsprechend saniert. Die Beschattung und die natürliche Belüftung werden in Einem entsprechend adaptiert.
Der Schulhof als zentraler Außenbereich wird mit einer neuen Pflasterung und neuen Außenschulmöbeln versehen, damit einem Unterricht im geschützten Freien nichts im Wege steht. Darüber hinaus wird er auch für den Freizeitteil entsprechend genutzt werden. Auch hier konnte ein hässlicher Container beim Schulhof durch die vergrößerte Blechkonstruktion (siehe 5b) zur Verstauung von Außenmaterial (Spielzeug, Lehrmittel, etc.) ersetzt werden.
Zur Verbesserung der Feuerwehrzufahrt wird auch die Wiese hinter der Schule etwas verstärkt, damit man auch im Ernstfall von dort problemlos mit einem Feuerwehrfahrzeug zufahren kann (siehe 7a). Die Wiese bleibt natürlich erhalten.
Das Thema Fluchtwege war auch im Gebäude Thema. Auf Grund der Klassenzahl in Obergeschoß, mussten wir den Fluchtweg in den Bereich mit der Nr. 7b umlegen. Dies bringt nun auch den Vorteil mit sich, dass auch der Dachboden über eine Außenstiege erstmals erreichbar ist. Bislang konnte man ihn nur über eine Bodentreppe im Lehrmittelraum OG erreichen und blieb somit weitestgehend ungenutzt. Was sehr einengend war in einer Schule ohne Keller.
Um die Fluchtwegsituation abzurunden, werden sämtliche Pflasterungen rund um das Gebäude erneuert.
